Hand made guitars and more …

No 060 Veranda Ho(pf)

Hopf SG Studio, Hofner V2, Hoyer EagleIm Laufe der letzten Jahre haben sich u.a. drei alte deutsche Gitarren-Rudimente bei mir angesammelt, die witzigerweise alle mit „Ho“ begannen: HOpf, HOfner und HOyer. Wie mir das so im Frühjahr 2019 erstmalig ins Auge stach, als die drei zufällig nebeneinander im Mehrfachgitarrenständer standen, dachte ich mir spontan „HoHoHo“ – die drei sollten bis Weihnachten wieder zu neuem Leben erweckt werden! Früher hätte ich versucht, derart zugerichtete Gitarren wieder möglichst „original“ zu restaurieren. Heute seh ich das anders. Warum der eigenen Phantasie nicht ein bisschen Raum lassen, und etwas Neues im Stile der alten Hersteller kreieren? Wie ich das jeweils gemacht habe, kann man hier nachlesen!

Hopf

Hopf SG Studio, Hopf Saturn 63, Hopf Allround, Hopf TellstarDie Geschichte der Instrumentenbauerfamilie Hopf aus dem Vogtland hat vor exakt 350 Jahren begonnen. 1669 wird erstmalig der Instrumentenbauer Caspar Hopf aus Klingenthal urkundlich erwähnt. Die genauere Firmengeschichte bis zum heutigen Tag kann man auf der Website der Firma Hopf nachlesen. Bekannte Modelle aus den 1960er Jahren waren auch die Saturn, Allround und Telstar (siehe Foto – die hatte ich alle schon mal  „in stock“). Das vorliegende Modell „Studio“ ist eine Art Kreuzung aus Gibson SG und Burns Bison. Laut einem interessanten Artikel in „Gitarre & Bass“ von Josef Urbanek aus dem Jahr 2005, hat Dieter Hopf, der noch heute hervorragende Konzertgitarren baut, auch schon vor 50 Jahren dieses Modell mit entworfen. Die Basis der Gitarre (im oberen Foto links) ist als durchweg hochwertig zu bezeichnen: Mahagonihals und -body in feinster cherry Nitrolackierung und ein Palisandergriffbrett mit Binding und Blockinlays.

Der Wiederaufbau

1968 Hopf Studio Gitarre - Interpretation einer Gibson SGIn die Löcher der Kopfplatte haben exakt ein Satz Kluson MT33N Mechaniken gepasst. Optisch und funktional perfekt. Da ich noch ein originales Schaller Tremolo in meiner Krabbelkiste hatte (wie auch damals von Hopf schon verwendet), wurde aus dieser Hardtailgitarre jetzt ein Tremolomodell. Angeblich wurden die originalen P-90 artigen Singlecoils der Hopf Studio von Bill Lawrence entworfen. Grund genug für mich, hier astreine Bill Lawrence L-250 Pickups aus den 80er Jahren in creme zu verbauen. Diese Humbucker klingen unglaublich gut und sind vor allem in creme extrem selten (…und teuer!). Montiert auf ein handgearbeitetes Perloid-Pickguard runden sie diese tolle Gitarre perfekt ab. Ein für mich absolut stimmiges Gesamtpaket!