Hand made guitars and more …

No 080 Veranda Cutty Sark

Ich fass es kaum: Die 80ste Gitarre ist fertig! Noch einmal eine „Whisky-Gitarre“, von einer echten Kultmarke, benannt nach einem sehr berühmten Segelschiff.

Das Schiff

London GreenwichAuf der zweiten LP der Dire Straits,  „Communiquè“, besingt Mark Knopfler u.a. in „Single Handed Sailor“ melancholisch die in Ketten gelegte „Cutty Sark“. Damit meint er das ehemals schnellste Segelschiff seiner Zeit, das 1869 im schottischen Dumbarton gebaut wurde und jetzt schon seit Jahrzehnten als Museumsschiff in Greenwich im Drockendock liegt. Ich hab das schöne Schiff letztes Jahr auch besichtigen dürfen, weiß aber auch, wovon Herr Knopfler singt, weil ich 2010 auch schon mal mit einem Großsegler  (der russischen „MIR“ ) von Bremerhaven bis nach Larvik in Norwegen als Passagier mitfahren durfte. Das ist schon nochmal was anderes. So ein Schiff, dass nicht mehr segelt ist wie die Gitarre, die nur noch an der Wand hängt oder der Whisky, der nie geöffnet wird. Irgendwie ein bisschen fad.

Das Ölgemälde (oder „Hier kommt Kurt!“)

Frank Zander Bild ÖlgemäldeIm Rahmen meiner Recherchen konnte ich auch ein recht ansehnliches älteres Ölbild der „Cutty Sark“ zu einem sehr fairen Preis in meinen Besitz bringen. Da mich in erster Linie das Motiv interessiert hat, hab ich mich mit der Signatur erst später befasst. „F. Zander“. Den Maler kenn ich nicht. Oder etwa doch? Aber Hallo! Es gibt nur einen  Zander im Netz, der auch als Maler auftritt: Frank (Kurt) Zander, Berliner Urgestein und Fernseh-Entertainer seit meiner Jugendzeit! Auf seiner Homepage kann man lesen: „Neben der Musik ist Zanders zweite Leidenschaft das Malen und Zeichnen – im Telefonbuch ist er sogar unter Gebrauchsgrafiker zu finden. Nach seiner Gemälde-Ausstellung im September 2009 in Hamburg usw.“ Natürlich hab ich daraufhin Herrn Zander eine Mail bezüglich seiner Urheberschaft geschrieben, aber leider bis heute noch keine Antwort erhalten. Allerdings hab ich nicht den geringsten Zweifel daran, dass er der Maler des Schinkens ist! Im Video von Zanders größtem Hit spielt Gitarrist Paul ab Minute 2.05 ein echt irres Gitarrensolo (anschauen!). Da schließen sich doch jetzt wirklich sämtliche Kreise! Aber bevor ich zur Gitarre komm, erst noch kurz zum Whisky:

Der Whisky

Cutty Sark Sctoch Whisky„Die Geschichte der Marke beginnt zu einer ungünstig wirkenden Zeit, um 1923, mitten in der Prohibition. Die Besitzer des Weinhandels Berry Bros. & Rudd, Francis Berry und Hugh Rudd, hecken zusammen mit dem schottischen Künstler James McBey Pläne aus, einen milden Whisky zu kreieren, der amerikanischen Ansprüchen gerecht würde. Namensgebend war der Teeklipper Cutty Sark – zu seiner Zeit eines der schnellsten Segelschiffe. McBey kam die Idee, weil dieses Schiff gerade zufällig in London war. Vermutlich soll der Name Extravaganz und Innovation verkörpern. Das klassische gelbe Logo entstand durch einen Druckerfehler, ziert aber dennoch bis heute die Standardabfüllung der Marke“ (aus Whiskycircle). Auch wenn blended (verschnittener) Whisky oft als minderwertiger betrachtet wird, gilt dennoch der 25 jährige Cutty Sark als ein absoluter Spitzenwhisky!

Die Gitarre

Der Korpus in Schichtbauweise hat die Form einer Gibson Firebird non reversed und Boden und Decke sind mit den dekorativen Brettern einer zerlegten „Cutty Sark“ Whisky-Transportkiste beplankt. Anders als bei Gibson ist hier auch die Kopfplatte reversed (Mechaniken rechts), das Griffbrett hat ein Binding und Trapez-Inlays. Die zwei P-90 Pickups sind von Seymour Duncan mit chrom Dogear-Kappen.  Außerdem gibt es eine Tele-style Reglerplatte und ein langes Vibrola Tremolo mit schönem „Cutty Sark“ Emblem. Auch das „Veranda Guitar“ Branding und ein Messingtypenschild ist vorhanden. Die Gitarre dürfte die wohl schönste Rückansicht bisher überhaupt haben…